Rosenduft Teil 3 - Parfüm

Ein Parfüm besteht aus drei Noten – der Kopfnote, die nach fünf bis zehn Minuten verfliegt, der Herznote, die erst nach zehn Minuten wahrgenommen wird, sowie der Basisnote, die den eigentlichen Duft des Parfüms ausmacht. Rosenduft wird in der Parfümindustrie sowohl als Kopf-, Herz-, oder Basisnote verwendet. Schätzungen zufolge soll es etwa 4000 verschiedene Parfüms mit Rosen als Herznote geben.

Ein Parfüm wird aus 80 % Alkohol, destilliertem Wasser und darin aufgelöste ätherische Öle hergestellt. Diese ätherischen Öle können sowohl natürlich oder synthetisch sein. Es mag Sie verwundern zu erfahren, dass synthetische Duftstoffe weit älter sind, als man vermuten würde. Bereits Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderst begann man mit der Herstellung künstlicher Duftstoffe. Dies ging Hand in Hand mit der Bestimmung der chemischen Moleküle, die für die Erzeugung von Düften verantwortlich sind. Die Rose, so hat man entdeckt, erzeugt ihren Duft dank 7 Hauptduftkomponenten – Rose oder Damask, Nasturtium, Orris, Veilchen, Apfel, Gewürznelke, und Zitrone. Hinzu kommen noch 26 weitere Komponenten, wie  Moos, Hyazinthen, Wein, Pfeffer, Petersilie, Geißblatt, Himbeere, und Honig. Die hier aufgezählten Duftkomponenten sind natürlich Umschreibungen für die chemische Zusammensetzung dieser Stoffe.

Es muss auch betont werden, dass es insgesamt mehr als 300 chemische Moleküle gibt, aus denen sich der Duft einer Rose zusammensetzen kann. Und diese sind von Rose zu Rose unterschiedlich. Deswegen duften ja nicht alle Rosen gleich. Rosen mit dunkleren Farben und mehr und dickeren samtenen Blütenblätter haben den besten Duft. Was wir als Rosenduft bezeichnen wird meist von roten und rosafarbenen Rosen ausgeströmt, während weiße und gelbe Rosen eher wie Veilchen oder Zitronen riechen. Orangenfarbene Rosen riechen dafür mehr wie Früchte und Gewürznelken. Dies würde in der Parfümindustrie entsprechend viele Duftoptionen ergeben. Nur – die einzige Rose, aus der sich wirklich gutes ätherisches Öl gewinnen lässt ist die Damaszenerrose. Nur vier chemische Komponenten erzeugen 1 % der Mischung, die 90% des Duftes des Rosenöls ausmacht. Die logische Konsequenz ist, dass Rosenöl oft gar nicht wie die Rose duftet. Schon gar nicht wie die Rosen, die die meisten im Garten haben.

Synthetische Duftstoffe haben hier den Vorteil, dass sie den Duft verschiedener Rosen nachempfunden werden können. Sie sind länger lagerfähig und billiger. Es gibt Pro und Contra gegen der Verwendung von synthetischen Duftstoffen. Vor allem in Sachen Gesundheit ist die Sache gespalten. Einerseits können sie vor Allergenen, die vor allem in natürlichen ätherischen Ölen vorkommen schützen, andererseits können die enthaltenen Chemikalien ebenso gesundheitsschädlich sein. Parfümeure jedenfalls meinen eine Prise synthetischer Moleküle nur gut ist für die Parfümmischung, denn sie bringen die natürlichen Duftstoffe zum singen. Hierbei meinen sie aber einen synthetischen Duftstoff, der mit dem natürlichen Rosenöl harmonisiert. Nicht gemeint ist hier eine Verdünnung des natürlichen Rosenöls mit dem synthetischen Phenylethanol. Aber auch bei den natürlichen ätherischen Ölen ist Rosenöl nicht gleich Rosenöl. Aus Kostengründen wird dieser oft mit dem Geraniol der Geranie vermischt.

Die Mischung mit anderen natürlichen und synthetischen Ölen macht sich nur gering am Duft des fertigen Parfüms aus. Allerdings macht eine solche Mischung das ätherische Öl für medizinische Zwecke in der Ayurveda oder der Aromatherapie unbrauchbar.  Denn hier muss man die medizinischen Anwendungen des Rosenöls beachten. Die Ayurveda verwendet da als Rosenölersatz das ätherische Öl des Rosenholzes.

Das berühmteste Parfüm mit Rosenöl ist Chanel No 5. Zweifellos der Klassiker unter den Rosenparfüms. Aber auch Paris von Yves St. Laurent, oder Nahema oder Rose Nacree du Desert von Guerlain,  oder Shizeidos White Rose können hier aufgezählt werden. Rosenduft wird übrigens auch für Männerparfüms verwendet. Ein Beispiel ist etwa Frederic Malle Portrait of a Lady.

Wer sich zuhause als Parfümeur versuchen will, der kann 30-35 Blütenblatter einer Duftrose in ein Gefäss geben und dieses mit Wasser übergießen. Die feuchten Blütenblätter werden in einem Mörser mit einem Stössel gestoßen, bevor sie wieder in das Wasser gelegt werden. Diese Prozedur so lange wiederholen, bis das Wasser eine rosabraune bis rotbraune Farbe bekommt.

Wenn diese Farbe erreicht ist, hat man seinen eigenen Rosenduft kreiert. Dieses lässt sich wahrscheinlich auch als Tee trinken, was angeblich der Verdauung helfen soll. Den Rest können Sie dann im Bad für den angenehmen Duft platzieren.

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